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Denkfehler - "Glauben Sie nicht alles, was Sie denken"

Aktualisiert: 18. März 2021



In meiner psychotherapeutischen Arbeit spielen die Gedanken, die meine Klientinnen und Klienten haben, eine große Rolle. Unsere Gedanken haben eine enorme Macht über unser Wohlbefinden. Marcus Aurelius sagte einmal „Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab". Wie viel Wahrheit in diesem Satz streckt, sehe ich jeden Tag, wenn ich mit meinen Klienten in deren Gedankenwelt abtauche. Viele werden von ihren Gedanken regelmäßig in die Irre geführt. Sie unterliegen so genannten "Denkfehlern", die dazu führen, dass sie Situationen, Personen, Verhalten und sogar sich selbst mit einer bestimmten "Brille" anschauen. Unter einem Denkfehler verstehen wir in der Psychologie eine Fehleinschätzung, einen Irrtum oder eine falsche Schlussfolgerung. Wir bewerten häufig nicht anhand von Fakten und Tatsachen, sondern sehen Situationen mit dem Filter unserer persönlichen Erfahrungen. Hierbei ergeben sich unterschiedliche Kategorien von Denkfehlern, die wir uns im Folgenden einmal näher anschauen wollen.



Das Schwarz-Weiß Denken


Dieser Denkfehler ist den meisten bereits ein Begriff, was viele jedoch nicht davon abhält, ihn wieder und wieder zu begehen. Die Dinge sind gedanklich entweder nur positiv oder nur negativ. Zwischentöne, so genannte Graustufen, werden überhaupt nicht in Betracht gezogen. Häufige Worte die verwendet werden sind: "immer, niemals, nie, jeder, alle, niemand, ...". Beim Schwarz-Weiß-Denken fallen Sätze wie "ich werde es nie lernen", "da ich diese eine Sache nicht kann, bin ich zu nichts fähig", "wenn ich einmal Nein sage, werden mich alle hassen." Dabei vergessen die Betroffenen häufig, dass die Dinge eben nicht so oder so sind, sondern häufig sind die Dinge so und so.