Selbstgespräche können helfen, Ihr Selbstwertgefühl zu stärken
1. Wie redest du eigentlich mit dir?!
Wenn wir mit unseren Freunden und Partnern so reden würden, wie wir mit uns selbst sprechen, würden die meisten Leute nichts mehr mit uns zu tun haben wollen. Stellen wir uns mal vor, dass eine Freundin von einem Streit mit ihrem Partner berichtet und verzweifelt ist und weint. Stellen wir uns weiterhin vor, dass wir dann zu ihr sagen: "Also jetzt reiß dich mal zusammen und hör auf rumzujammern! Du hast das bestimmt verdient, dass er so sauer auf dich war! Wer weiß, ob er dich überhaupt mag, so scheiße, wie du immer aussiehst. Ich denke, er wird dich eh bald verlassen."
Da würde die Freundin bestimmt nicht mehr lange unsere Freundin sein.
Stellen wir uns jetzt vor, dass Sie zu Hause sitzen nachdem Sie sich mit Ihrem Partner gestritten haben. Sie sagen zu sich: "Also jetzt reiß dich mal zusammen und hör auf rumzujammern! Du hast das bestimmt verdient, dass er so sauer auf dich war, wer weiß ob er dich überhaupt mag, so scheiße, wie du immer aussiehst. Ich denke, er wird dich eh bald verlassen."
Dieses Selbstgespräch ist für viele meiner Klient*innen durchaus vorstellbar.
Ist es nicht erschreckend mit welcher Selbstverständlichkeit wir die gemeinsten Dinge zu uns sagen, während wir uns ständig so große Mühe geben, nett, verständnisvoll und empathisch zu anderen Menschen zu sein?
Genau hier beginnt ein großer Teil meiner Arbeit mit meinen Klienten. Wie soll man sich selbst wertschätzen und eine liebevolle Beziehung zu sich selbst aufbauen, wenn man nicht bei den eigenen Gedanken und Sätzen beginnt, die wir Tag für Tag zu uns sagen?
Jedes Mal, wenn wir zu uns sagen: "Hab dich nicht so!, Reiß dich zusammen!, Warum bist du nur so blöd?!, Wieso kriegst du das immer noch nicht hin?!" schaden wir selbst unserem eigenen Selbstwertgefühl.
Fragen Sie sich also: "Wie kann ich netter und liebevoller mit mir sprechen?" Entschuldigen Sie sich vielleicht auch bei sich selbst, wenn Ihnen wieder ein verletzender Satz in Gedanken rausrutscht. Versuchen Sie Dinge, die Ihnen gut gelingen, zu betonen, haben Sie Mitgefühl und Verständnis mit sich und Ihren Fehlern.
Statt: "Reiß dich zusammen, hab dich nicht so!
Lieber: "Das war jetzt echt schwer, was würde mir jetzt gut tun?!
Statt: "Wieso mach ich immer die gleichen Fehler? Ich kann ja gar nichts."
Lieber: "Das hat heute nicht gut geklappt. Was könnte ich beim nächsten Mal besser
machen?"
Ein sehr schönes Bild, welches Sie sich vielleicht in Erinnerung rufen können, wenn Sie dazu neigen, sich selbst abzuwerten:
Wenn eine Blume nicht richtig blüht, wem geben wir die Schuld daran? Beschuldigen und beschimpfen wir die Blume dafür, dass sie nicht so schön blüht oder sind wir eher geneigt nach Erklärungen im außen (Erde, nicht genügend Wasser, nicht genügend Licht etc.) zu suchen?
Wir würden uns nicht vor die Blume stellen und sie beschimpfen. Wir würden ihr nicht sagen "Jetzt reiß dich mal zusammen! Blüh endlich! Die anderen kriegen das doch auch hin!".
Wir würden uns Gedanken machen, was die Blume benötigen könnte, um besser blühen zu können. Wir würden ihr mehr Wasser geben, einen schöneren Platz in der Sonne suchen etc. Wir würden sie auch nicht zur Strafe in den Keller stellen und vier Wochen nicht gießen, denn das hilft der Blume auf alle Fälle nicht, besser zu blühen.
Sorgen Sie für sich selbst, wie für eine Blume, der Sie beim blühen helfen möchten!
2. Stellen Sie richtigen Fragen?
Wir führen ständig Selbstgespräche. Wenn wir uns nicht gerade mit anderen Menschen unterhalten, gehen uns 1000 Gedanken durch den Kopf. Wir stellen uns auch täglich viele Fragen und versuchen diese dann für uns zu beantworten. Jedoch hängt die Qualität und Funktionalität dieser Antworten immer von der Qualität der Frage ab, die wir uns stellen.
Häufig sind es die "Warum?"-Fragen, die wir uns stellen, die uns aber nicht weiter bringen. Sich zu fragen "Warum kriege ich das nicht hin?" führt den Fragensteller mehr und mehr in das Problem hinein. Sich zu fragen "Wie kann ich es hinkriegen?" führt den Fragenden mehr und mehr in die Lösung hinein.
Die Problem- oder Lösungsorientierung spielt bei den eigenen Fragen, die wie uns stellen eine große Rolle. Sicherlich ist es wichtig ein Problem genau zu kennen, bevor man es lösen kann, aber nach einer Weile muss man sich von der Analyse des Problems abwenden können, um sich der Lösung des Problems zuwenden zu können.
Statt: "Warum kann ich nicht so erfolgreich sein, wie mein Kollege?"
Lieber: "Wie kann ich auch erfolgreich sein?"
Zusammenfassung
Was wir zu uns selbst sagen und wie wir über uns denken, bestimmt maßgeblich unsere Handlungen. Die Person, mit der wir die meiste Zeit verbringen sind wir selbst. Die wichtigste Beziehung, die wir führen, ist die Beziehung zu uns selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass wir mindestens genauso nett und liebevoll zu uns sind, wie wir es versuchen mit anderen Menschen zu sein. Alles beginnt mit den Gesprächen in deinem Kopf.
Wenn Sie sich durch die Impulse und Ideen in diesem Blogartikel angesprochen fühlen, dann stehen die Chancen gut, dass Sie von einer individuellen psychologischen Beratung in meiner Onlinepraxis noch mehr profitieren können.
Um herauszufinden, ob wir uns gemeinsam auf den Weg zu Ihrem ganz persönlichen liebevollen Selbstanteil machen sollten, vereinbaren Sie einfach einen Termin für ein kostenfreies Kennenlerngespräch!
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